S7 Bahnhof Potsdam
Für das Bauvorhaben „Verlängerung Begegnungsabschnitt Potsdam Hauptbahnhof“ der Linie S7 der S-Bahn Berlin wurde die PST Grundbau GmbH in Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Philipp Dunkel GmbH & Co. KG für die Bodensanierung und damit im Zusammenhang stehenden Verbaumaßnahmen beauftragt. Die Baustelle liegt östlich des Hauptbahnhofes Potsdam direkt zwischen dem bestehenden S-Bahngleis und der Friedrich-List-Straße. Der zu sanierende Bodenbereich besteht aus einer langestreckten rechteckigen Fläche von 90 m x 7 m und einer Sanierungstiefe von 4 m. Neben dem stark befahrenen S-Bahngleis wird die Baustelle durch eine Hochspannungsleitung in 20 m Höhe überspannt. Von dieser war ein Sicherheitsabstand von 5 m einzuhalten, wodurch der freie Arbeitsraum in der Höhe nur 15 m betrug.
Parallel und direkt angrenzend zum S-Bahngleis wurde in Sperrpausen eine LARSSEN-Spundwand mit einer Dielenlänge von 9 m eingebaut. Parallel zur Straße wurde eine Trägerbohlwand eingebaut. Beide Verbauten wurden nach einem Voraushub um 2 m mit einer durchgängigen Gurtung versehen. Von dieser Voraushubebene aus wurde bei beengten Verhältnissen eine Bodensanierung im Wabenverfahren durchgeführt. Eine nähere Beschreibung dieser Bodenaustauschtechnologie finden Sie hier. In den Bereichen des mittels Wabenverfahren durchgeführten Bodenaustauschs wurde eine mobile Aussteifung der Gurtungen mitgeführt. Den Eingriffen in den Boden vorausgegangen sind Kampfmittelsondierbohrungen, die insbesondere 7 Verdachtspunkte ehemaliger Bombentrichtern überprüften.
Aufgrund der Beschränkung in der Höhe und der engen schlauchartigen Situation der Baugrube, kam als Trägergerät für den Rüttler zum Einbringen der Waben ein 50 to-Kettenbagger anstelle des sonst üblichen Seilbaggers zum Einsatz. Der aus den Waben ausgebaute kontaminierte Boden wurde in mittels Rückefahrzeug direkt an die Aushubstelle gefahrene Sicherheitscontainer verladen. Diese wurden vor Ort verschlossen, aus der Baugrube gefahren und auf der im öffentlichen Straßenland eingerichteten Baustelleneinrichtungs- und Logistikfläche an die Containerentwässerungsanlage angeschlossen. Dies um die Forderung des Entsorgers an den geringen Feuchtegehalt des Bodenmaterials absichern zu können. Am Folgetag wurden die Sicherheitscontainer zur thermischen Behandlung zum Entsorger gefahren.
Das aus den Sicherheitscontainern mittels Vakuum abgezogene kontaminierte Wasser wurde in eine geschlossene Vorlage überführt. Hieraus wurde das auch mit Schwebstoffen angereicherte Wasser turnusmäßig mittels Saugwagen abgesaugt und entsorgt. Begleitet wurde die Bodenaustauschmaßnahme durch eine Luftabsaugung direkt an der Emissionsquelle am Wabenkopf. Die abgesaugte Luft wurde einer zweistufigen Reinigungsanlage, bestehend aus zwei in Reihe geschalteten Luftaktivkohlefiltern, übergeben.
Die Maßnahme wurde im Zeitraum August – November 2018 durchgeführt.